*Würg* - Rindfleisch...

Liebe Freunde,

ich bin bekehrt. Nicht zum Christentum (in diesem Falle dürftet ihr getrost an meinem Verstand zweifeln), sondern zum „selektiven Vegetarier“. (Den Begriff hab ich mir selbst ausgedacht. Toll, ne?)

Warum das? Nun ja, dieser Post entsteht auf meiner Seminarfahrt. Thema: Landwirtschaft und Gentechnik. Heute war Exkursionstag, jeder durfte sich einen von drei landwirtschaftlichen Betrieben aussuchen, den er dann mit einer Gruppe Gleichgesinnter besucht hat. Meine Wahl fiel auf einen kleinen Viehbetrieb hier im Ort, der von einem Bauern und seinem Bruder bewirtschaftet wird. Der Betrieb hat etwa 120 Kühe. Diese Kühe stehen ganzjährig in einer großen Halle auf sogenanntem Vollspaltenboden, d.h. in den Betonplatten, die den Boden bilden, sind alle 10 cm ca. 5 cm breite Spalten, durch die alles, was aus der Kuh rauskommt, nach unten abläuft. Entsprechend riecht es in dieser Halle, das scheint den Kühen aber egal zu sein. Die legen sich hin, wo immer sie grade Lust haben, meist in ihre eigene Scheiße, was natürlich dazu führt, dass alle völlig verdreckt und verklebt sind. Macht aber nix, meint der Bauer. Alt werden die Viecher eh nicht. Maximal ein Jahr bleiben sie in der Halle, dann werden sie abgeholt. Weil die Preise für Rindfleisch hier in Deutschland so niedrig sind, dass der Bauer nicht davon leben kann, werden die Kühe zum Schlachten und weiteren Verarbeiten nach Italien gekarrt. Lebend.

Beate* klärte mich auf, dieser Betrieb sei einer der besten „Nicht-Bio“-Betriebe, die sie je gesehen habe. Wie muss es dann erst in einer Massentierhaltung aussehen, in der die Rinder innerhalb von 6 Monaten auf ihr Schlachtgewicht hochgepäppelt werden, in die nie Tageslicht fällt, wo nie frische Luft durch die Halle weht, wo 10- 20.000 Rinder zusammengepfercht sind?

Diese Überlegungen führen mich zu folgendem Schluss: Für mich nur noch Biofleisch, wenn überhaupt. Und zwar nicht mit dem blöden EG-Öko-Siegel, das zum Beispiel 580 Rindern einen Hektar Gesamtfläche (inkl. Auslauf, der aber wiederum nicht vorgeschrieben ist) zugesteht und ihre Fütterung mit genmanipuliertem Futter gestattet, sondern zum Beispiel Neuland. Das Fleisch schmeckt auch einfach viel besser.

In diesem Sinne

euer Clyde

* Name geändert, so wie in allen meinen Posts.
Rippchen - 2. Dez, 15:48

Wenn ich wüßte

wo mein Essen immer so herkommt.. dann würd ich wahrscheinlich gar nichts mehr essen. Und wo "Bio" drauf steht, ist leider auch nicht immer "Bio" drin..

bonnieandclyde - 3. Dez, 19:28

Deswegen sag ich ja: nicht das Drecks-EG-Öko-Siegel. Bioland, Demeter und bei Fleisch gerade Neuland haben extrem strenge und sinnvolle Auflagen für die Landwirte. Gerade bei Biosiegeln lohnt es sich, nachzuhaken und nicht gleich alles zu glauben, was einem da so erzählt wird.

Ansonsten: Regional kaufen und kleine Bioläden unterstützen ist toll.

Gruß, Clyde
Channy (Gast) - 2. Dez, 22:14

Mir gefällt deine reflektierte einstellung... :)

almii (Gast) - 12. Dez, 17:07

wie witzig, beate also...

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